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Ippen-Stiftung fördert Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde aus Schwalmstadt

Die Ippen-Stiftung hat den Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde mit 3000 Euro gefördert. Zur symbolischen Spendenübergabe hat sich der Vorstand mit HNA-Redakteurin Anne Quehl getroffen.

Schwalmstadt – Als 1993 eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende am Treysaer Harthberg entstand, wurde auch umgehend der Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde ins Leben gerufen, um die Bewohner bei der Integration in der neuen Umgebung zu unterstützen und den Dialog mit der Stadtbevölkerung zu fördern. Seitdem sind fast drei Jahrzehnte vergangen und der Arbeitskreis hat sich als verlässlicher Ansprechpartner für geflüchtete Menschen in der Region etabliert. Die Ippen-Stiftung fördert die Arbeit nun mit 3000 Euro, die unter anderem für den Ausbau der Homepage und ein Bildungsprojekt genutzt werden sollen. Das Kinderbuch „Die schwarze Prinzessin ist schön“ soll verteilt, um kindgerecht das Selbstbewusstsein stärken und gegen Rassismus wirken.

Der Spendenbetrag wurde symbolisch von HNA-Redakteurin Anne Quehl an den Vorstand des Arbeitskreises überreicht – alle drei, Klaus Schubert, Jochen Helwig und Silvia Scheffer sind übrigens Gründungsmitglieder. Bei dem Termin berichteten sie, wie die Arbeit unter den sehr erschwerten Bedingungen in der Pandemie weitergeführt wird und sogar besonders notwendig ist.

Bild: Trafen sich zur symbolischen Spendenübergabe in der Treysaer Altstadt: von links Anne Quehl (HNA-Redaktion), Klaus Schubert, Jochen Helwig und Silvia Scheffer.

Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde: Corona ist Integrationsbremse

So werden weiter täglich Brotspenden der Stadtbäckerei Möller zur Gemeinschaftsunterkunft am Harthberg gefahren. „Corona ist eine große Integrationsbremse und Hindernis für Begegnungen“, sagt Silvia Scheffer. Die Aufgabe, den Austausch zwischen den Schwalmstädtern und Geflüchteten zu fördern, ist derzeit kaum umzusetzen. Zu einem Markenzeichen wurde etwa das Fest der Begegnung als fester Bestandteil des Schwalmstädter Weindorfs, so Klaus Schubert. „Um beständig die Kontaktmöglichkeiten zu bieten, ist der Aufbau einer neuen und aktuellen Homepage so wichtig“, ergänzt Jochen Helwig. Die Anfänge in den 1990er-Jahren waren dabei nicht immer leicht, erinnert Scheffer. „Es gab teilweise erheblichen Widerstand und wir haben häufiger zwischen Anwohnern und Asylsuchenden vermittelt.“ Der Arbeitskreis-Vorstand sieht in der Arbeit auch einen wichtigen Teil der Prävention. „Bei unserer Arbeit können wir schon im Vorfeld Missstände identifizieren und zusammen mit dem richtigen Partner gezielt gegensteuern“, sagt Scheffer.

Seit Gründung hat sich der Arbeitskreis geöffnet und ist mit zahlreichen Aktivitäten und Kooperationen von der Fahrradwerkstatt über die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten bis zur Vermittlung von Möbelspenden zum Vorbild für weitere Gruppen im Landkreis geworden. Der Arbeitskreis hilft auch im Einzelfall, sei es mit Fahrkarten, Lernmaterial oder bei der Gesundheitsversorgung. Ziel bleibt es, dass Angehörige sehr vieler Nationen gut in Schwalmstadt leben können. Aktiv sind derzeit 15 Mitglieder, insgesamt unterstützen ihn etwa 60 Personen. Ansprechpartner ist der Kreis derzeit für Menschen aus rund 150 Haushalten. (Felix Busjaeger)

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